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Für alle Martinsumzüge gilt, dass nur die älteren Kinder Pechfackeln tragen. Die Eltern werden gebeten, dafür Sorge zu tragen. Zu den Martinsumzügen sind nicht nur die Kinder und Eltern, sondern auch alle Bürgerinnen und Bürger unserer Ortsgemeinden herzlich eingeladen.

Martinslied
Legende der Mantelteilung

St. Martinsumzüge:
 
05.11.09 BERENBACH
Beginn: 18:30 Uhr, ab Reifenhandel "Speed Box" Hauptstr., anschl. gemütliches Beisammensein
12.11.09 UERSFELD
Beginn: 17:30 Uhr, Station in der Pfarrkirche, anschl. geht der Zug mit Pferd und Reiter, unter Begleitung des Musikvereins und Führung der Freiw. Feuerwehr zum Martinsfeuer, dort werden die Wecken verteilt u. Getränke vom DRK sowie Döppenkochen vom Brauchtumsverein angeboten
12.11.09 RETTERATH
Beginn: 18:00 Uhr, nach einer kurzen Andacht mit Pastor Heck geht der Zug mit Pferd und Reiterin, in Begleitung des Musikvereins und der Freiw. Feuerwehr zum Martinsfeuer, anschl. Ausgabe der Martinswecken im Bürgersaal
12.11.09 HÖCHSTBERG
Beginn: 18:30 Uhr, in der Kirche, anschl. Martinszug, wie immer werden die Wecken am Feuerwehrhaus ausgeteilt, wo auch wieder das alljährliche Döppekochenessen vonstatten geht
13.11.09 KAPERICH
Beginn: 17:15 Uhr, Andacht in der Kirche, anschließend Martinsumzug und gemütl. Beisammensein im Gemeindehaus
13.11.09 GUNDERATH
Beginn: 18:00 Uhr, ab Kapelle, Weckenausgabe und Döppenkochenessen im Gemeindehaus
13.11.09 SASSEN
Beginn: 18:00 Uhr, ab Geschichtsplatz Ortsausgang Kolverath, anschl. gemütliches Beisammensein in der Freizeithütte
13.11.09 KÖTTERICHEN
Beginn: 19:00 Uhr, Treff am Gemeindehaus, Musikbegleitung durch den Musikverein Uersfeld, anschl. Gemütliches Beisammensein im Gemeindehaus
14.11.09 LIRSTAL
Beginn: 17:30 Uhr, ab Bushaltestelle Unterdorf, Begleitung durch den Musikverein Retterath

Änderungen vorbehalten! 

 
 

 

 
  Martinslied

Sankt Martin, Sankt Martin,
Sankt Martin ritt durch Schnee und Wind,
sein Ross, das trug ihn fort geschwind.
Sankt Martin ritt mit leichtem Mut,
sein Mantel deckt ihn warm und gut.
Im Schnee saß, im Schnee saß,
im Schnee, da saß ein armer Mann
hat Kleider nicht, hat Lumpen an.
"O hilf mir doch in meiner Not,
sonst ist der bittre Frost mein Tod.
Sankt Martin, Sankt Martin,
Sankt Martin hält die Zügel an,
sein Ross steht still beim armen Mann.
Sankt Martin mit dem Schwerte teilt,
den warmen Mantel unverweilt.
Sankt Martin, Sankt Martin,
Sankt Martin gibt den halben still,
der Bettler rasch ihm danken will,
Sankt Martin aber ritt in Eil
hinweg mit seinem Mantelteil.


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  Martin teilt seinen Mantel

Martin teilt seinen Mantel Zur Zeit des heiligen Martin galt ein kaiserliches Edikt, wonach die Söhne von Berufssoldaten zum Kriegsdienst gezogen wurden. Dadurch wurde auch Martin, gegen seinen Willen, mit 15 Jahren zum Militärdienst eingezogen. Noch war Martin nicht getauft; aber in allem verhielt er sich nicht, wie sich sonst Soldaten verhielten: Er war gütig zu seinen Kameraden, wunderbar war seine Nächstenliebe. Seine Geduld und Bescheidenheit überstiegen die der anderen bei weitem. Seine Kameraden verehrten ihn und hielten ihn schon damals mehr für einen Mönch als einen Soldaten. Denn, obwohl noch nicht getauft, zeigte er ein Verhalten wie ein Christ: Er stand den Kranken bei, unterstützte die Armen, nährte Hungernde, kleidete Nackte. Von seinem Sold behielt er nur das für sich, was er für das tägliche Leben benötigte.

Eines Tages, als Martin nichts außer Waffen und dem einfachen Soldatenmantel bei sich trug, begegnete er mitten im Winter, der von so außergewöhnlicher Härte war, dass viele erfroren, am Stadttor von Amiens einem nackten Armen. Dieser flehte die Vorbeigehenden um Erbarmen an. Doch alle liefen an dem Elenden vorüber. Da erkannte Martin, von Gott erfüllt, dass der Arme, dem die anderen keine Barmherzigkeit schenkten, für ihn da sei.

Aber was sollte er tun? Außer seinem Soldatenmantel hatte er ja nichts. Also nahm er sein Schwert und teilte den Mantel mitten entzwei. Den einen Teil gab er dem Armen, in den anderen Teil hüllte er sich wieder selbst. Etliche der Umstehenden begannen zu lachen, denn Martin sah mit dem halben Mantel kümmerlich aus. Viele jedoch, die mehr Einsicht hatten, bedauerten sehr, dass sie nicht selbst geholfen hatten, zumal sie viel wohlhabender als Martin waren und den Armen hätten bekleiden können, ohne sich selbst eine Blöße zu geben.

In der folgenden Nacht, als Martin in tiefem Schlafe lag, sah er Christus mit seinem halben Soldatenmantel bekleidet, den er dem Armen gegeben hatte. Ihm wurde befohlen, er solle sehr aufmerksam den Herrn und das Kleidungsstück, das er verschenkt habe, ansehen. Dann hörte Martin Jesus mit lauter Stimme zu der umstehenden Engelschar sprechen: „Martin, der noch Katechumene (= Taufbewerber) ist, hat mich mit diesem Mantel bekleidet". Jesus Christus dachte dabei tatsächlich an seine eigenen Worte, die er einst gesprochen hatte: „Was immer ihr einem Geringsten getan habt, das habt ihr mir getan" (Mt 25, 40). So bekannte Jesus Christus, dass er in dem Armen von Martin bekleidet worden ist. Um den Wert eines so guten Werkes zu bestätigen, zeigte er sich in eben diesem Mantel. Dieses Traumgesicht verführte Martin aber keineswegs zu menschlicher Ruhmsucht. Er erkannte in seiner Tat vielmehr die Güte Gottes. Und als er 18 Jahre alt war, ließ er sich taufen.
Dr.theol. Manfred Becker-Huberti, Köln
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