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Gründung und Entwicklung der
Ortsgemeinde Sassen

 
Der Name kommt her von dem Worte Ansassen oder Beisassen. Die Gegend um Ülmen und Ürsfeld war zuerst bewohnt. In der Nähe dieser Orte ließen sich Bewohner nieder, welche man Beisassen nannte.
Unterhalb des Dorfes lag ein Hof, welcher wohl die erste Ansiedlung bildete. Das Dorf liegt am südlichen Abhange des Hochkelberges, des dritthöchsten Berges der Hocheifel, in einer Thalmulde, ungefähr 550 m hoch. Die ältesten Häuser sind alle einstöckig aus Schwemmsteinen und einfachem Gebälk erbaut. Durch die Hausthüre gelangt man sofort in die Küche. Über dem Herde befindet sich der Rauchfang zum Räuchern des Fleisches. Viele Felder in der Gemarkung haben nach dem Hof, welcher unterhalb des Dorfes lag, den Namen Hoffelder.
Saßen gehörte unter die Grafen von Nürburg. In Ülmen war das Gericht. An die dortige Burg und an Nürburg wurde der Zehnte entrichtet. Auf der hohen Acht, einer Höhe beim Orte, befinden sich die Felder, wovon die einen Zehntanwand, die anderen Freianwand heißen. Diese Namen deuten noch auf die Abgabe des Zehnten hin.
Von dem gläubigen Sinn der Einwohner zeugen verschiedene Sitten und Bräuche. Früher herrschte vielfach der Gebrauch, daß der Landmann, um den Segen Gottes auf die Felder herabzuflehen, aus geweihtem Wachs kleine Kreuzchen bildete, und selbige auf die Felder legte. Heute noch steckt er kleine Sträußchen aus gesegnetem Palm auf dieselben. Auch findet man an vielen Stellen zu diesem Zwecke errichtete Kreuze aus Holz. Am südlichen Ende des Dorfes befindet sich eine kleine Kapelle, in welcher die Stationen angebracht sind. Sie stammt aus dem Jahre 1807, welche Zahl über der Thüre in römischen Ziffern eingegraben ist.
Die alte Tracht der Bewohner ist ein schwarzes, seidenes Kopf- und Halstuch. Die Männer tragen eine Mütze und einen blauen Kittel. Die Frauen spannen während des Winters. Aus dem Garn ließen sie sich Tuch weben, welches sie teils zu Wäsche, teils blau gefärbt zur Kleidung gebrauchten. Bei der heute fortgeschrittenen Kultur begnügen sie sich nicht mehr mit diesem Stoff und kaufen sich feinern auf den häufig stattfindenden Märkten. Daß das Dorf schon auf einen alten Ursprung zurückblickt, berichten verschiedene Sagen. So erzählt eine, daß die Schweden während des dreißigjährigen Krieges das Dorf geplündert hätten. Die Bewohner sollen sie eine Strecke Weges geschleift haben. An dieser Stelle steht heute noch ein altes, steinernes Kreuz. Auf dem benachbarten Hochkelberg soll früher eine Burg der Tempelherren gewesen sein und spricht man von einem großen Schatz, der dort verborgen sein soll.
In kirchlicher Hinsicht gehörte Sassen früher zur Pfarrei Ürsfeld, seit dem Jahre 1809 gehört es zur Pfarrei Üß.
 
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