Ein Freudentag für Sassen
Feierliche Einweihung der neuen Wasserleitung
Sassen.
Selten hat sich unsere Gemeinde zu einem so freudigen Fest
versammelt wie am 23. Mai des Jahres. Galt es doch die seit
Generationen ersehnte Wasserleitungsanlage einzuweihen und ihrer
Bestimmung zu übergeben. Nach der feierlichen Einsegnung der Quelle
und des Pumpenhauses durch Pfarrer Tempel, Ueß, woran die ganze
Gemeinde, die Schulkinder und Gäste teilnahmen, sprühte erstmalig
das ersehnte Naß aus einem Hydranten. Anschließend versammelten sich
alle Teilnehmer in dem anläßlich der Kirmes errichteten Festzelt.
Bürgermeister Junk begrüßte zunächst die Gäste und dankte allen, die
an Planung und Ausführung des Werkes mitgearbeitet hatten. Von der
Regierung in Koblenz, Abt. Wasserwirtschaft, waren Regierungs- und
Baurat Hohenecker und Regierungsinspektor Ullrich erschienen. Von
der Kreisverwaltung Mayen konnten Herr Landrat Dr. Jansen und die
Herren Amtmann Elzer und Bauinspektor Weber begrüßt werden.
Letzterem oblag die gesamte Planung und Überwachung des Baues. Aus
den Ansprachen der Behördenvertreter konnte allgemein entnommen
werden, daß es in erster Linie dem rührigen Bürgermeister Junk zu
verdanken ist, wenn das Werk in knapp 10 Monaten zustande kam.
Wurden doch schon in den Jahren 1925 bis 1934 einmal ähnliche
Versuche unternommen, die aber nicht zum Ziel führten. Landrat Dr.
Jansen hob vor allen Dingen die Energie des Herrn Junk, der auch
Mitglied des Kreistages und des Kreisausschusses ist, hervor, der
vereint mit den Kräften aller Bürger der Gemeinde Sassen alle
Schwierigkeiten und persönlichen Opfer gern getragen hatte. Es sei
ein Beweis dafür, daß auch eine kleine Gemeinde Großes leisten
könne, wenn Wille zur Arbeit und Zusammenwirken aller Stellen
vorhanden sei.
Amtsbürgermeister Müller, Kelberg, verband mit seinen Worten des
Dankes an alle Beteiligten die Nutzanwendung für die Einwohner von
Sassen in dem Sinne, die jetzt infolge Aufhörens des
Wasserschleppens und Viehtreibens zur Tränke zu gewinnende Zeit dem
landwirtschaftlichen Betrieb, der Viehpflege, der intensiveren
Bodenbearbeitung und besseren Pflege der Geräte zu widmen, wodurch
eigentlich der wirkliche Zweck einer Wasserleitung auf dem Lande
erreicht würde. In launigen Worten lobte er die jungen Sassenerinnen,
denen die Betreuung der Gäste oblag und die wohl ihrer Aufgabe
besonders gut nachkommen wollten, brauchten sie doch nicht mehr wie
ihre Mütter und Großmütter das Wasser vom Brummen zu schleppen. Bei
Gesang, Frohsinn und Tanz wurden noch einige Stunden verbracht.
Nicht vergessen werden sollen die Schulkinder, die unter Leitung
ihres Lehrers Ant aus Kolverath mit schönen Liedern erfreuten.
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