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Feierliche Einweihung der Wasserleitung in Sassem
am 23. Mai 1950
Siehe Zeitungsausschnitt
 


Ein Freudentag für Sassen
Feierliche Einweihung der neuen Wasserleitung

Sassen. Selten hat sich unsere Gemeinde zu einem so freudigen Fest versammelt wie am 23. Mai des Jahres. Galt es doch die seit Generationen ersehnte Wasserleitungsanlage einzuweihen und ihrer Bestimmung zu übergeben. Nach der feierlichen Einsegnung der Quelle und des Pumpenhauses durch Pfarrer Tempel, Ueß, woran die ganze Gemeinde, die Schulkinder und Gäste teilnahmen, sprühte erstmalig das ersehnte Naß aus einem Hydranten. Anschließend versammelten sich alle Teilnehmer in dem anläßlich der Kirmes errichteten Festzelt.
Bürgermeister Junk begrüßte zunächst die Gäste und dankte allen, die an Planung und Ausführung des Werkes mitgearbeitet hatten. Von der Regierung in Koblenz, Abt. Wasserwirtschaft, waren Regierungs- und Baurat Hohenecker und Regierungsinspektor Ullrich erschienen. Von der Kreisverwaltung Mayen konnten Herr Landrat Dr. Jansen und die Herren Amtmann Elzer und Bauinspektor Weber begrüßt werden. Letzterem oblag die gesamte Planung und Überwachung des Baues. Aus den Ansprachen der Behördenvertreter konnte allgemein entnommen werden, daß es in erster Linie dem rührigen Bürgermeister Junk zu verdanken ist, wenn das Werk in knapp 10 Monaten zustande kam. Wurden doch schon in den Jahren 1925 bis 1934 einmal ähnliche Versuche unternommen, die aber nicht zum Ziel führten. Landrat Dr. Jansen hob vor allen Dingen die Energie des Herrn Junk, der auch Mitglied des Kreistages und des Kreisausschusses ist, hervor, der vereint mit den Kräften aller Bürger der Gemeinde Sassen alle Schwierigkeiten und persönlichen Opfer gern getragen hatte. Es sei ein Beweis dafür, daß auch eine kleine Gemeinde Großes leisten könne, wenn Wille zur Arbeit und Zusammenwirken aller Stellen vorhanden sei.
Amtsbürgermeister Müller, Kelberg, verband mit seinen Worten des Dankes an alle Beteiligten die Nutzanwendung für die Einwohner von Sassen in dem Sinne, die jetzt infolge Aufhörens des Wasserschleppens und Viehtreibens zur Tränke zu gewinnende Zeit dem landwirtschaftlichen Betrieb, der Viehpflege, der intensiveren Bodenbearbeitung und besseren Pflege der Geräte zu widmen, wodurch eigentlich der wirkliche Zweck einer Wasserleitung auf dem Lande erreicht würde. In launigen Worten lobte er die jungen Sassenerinnen, denen die Betreuung der Gäste oblag und die wohl ihrer Aufgabe besonders gut nachkommen wollten, brauchten sie doch nicht mehr wie ihre Mütter und Großmütter das Wasser vom Brummen zu schleppen. Bei Gesang, Frohsinn und Tanz wurden noch einige Stunden verbracht. Nicht vergessen werden sollen die Schulkinder, die unter Leitung ihres Lehrers Ant aus Kolverath mit schönen Liedern erfreuten.

 



[Wasserwerk Sassen, erbaut 1954]

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