Der Berg Höchst
Das Dorf Hausen
änderte 1934 seinen Namen. Aus mehreren
Vorschlägen entschied es sich für den gleichen
Namen den auch sein "Hausberg" trägt - für
Höchstberg. Dieser wuchtige, weithin sichtbare
Vulkankegel mit 616 Metern Höhe, liegt einen
Kilometer östlich des Uersfelder Bahnhofes. Jene
mächtige Erhebung, weithin sichtbar, hat eine
wechselvolle Geschichte.
Der Höchst entstand vor rund 35 Millionen
Jahren, im Tertiär-Zeitalter, durch
unvorstellbare vulkanische Kräfte.
Glühendflüssiges Lavagestein drückte sich nach
oben und bildete seitdem diese markante
Basaltkuppe, mittlerweile rundum dicht bewaldet
mit wertvollem Baumbestand. Einen so großen Wald
gab es nicht immer. Und wenn man ihn sich einmal
fortdenkt, kann man erahnen, wie weit man von
der Bergspitze ringsum in die Weite und in die
Täler schauen kann. Solch strategisch bedeutsame
Punkte nutzten unsere Vorfahren, die Kelten,
Jahrhunderte vor Christi Geburt, lange bevor die
Römer in die Eifel einfielen. Mit Sicherheit
wird sich auf dem Höchst eine Signalstation
befunden haben als Bindeglied eines
überregionalen Nachrichtensystems.
Die ersten gesicherten Funde stammen aus der
Römerzeit (Keramik des 2. und 3. Jh.).
Möglicherweise war der Berg damals schon
befestigt. Bei den Germaneneinfällen 353 nach
Christus wurden die meisten Siedlungen in der
Eifel und rund um den Höchst zerstört. Die
germanischen Krieger verschanzten sich auf dem
Höhenzug
Höchstberg-Hochkelberg-Nürburg-Aremberg. Von
hier aus verwüsteten sie das Land bis weit über
Trier hinaus. Das war dreimal so weit wie die
Entfernung ihrer Stellungen zum Rhein, schreibt
Kaiser Julian, als er den germanischen Raum
rückeroberte.
Für die Germanen bedeutete es Größe und Macht,
wenn vor ihnen das Land öd und wüst war. Kein
Feind sollte es wagen, ihnen zu nahe zu kommen.
Schon Caesar berichtet über solche
Wüstungsgebiete in seinem Werk "Über den
gallischen Krieg": "Für einen Stamm ist es
der höchst Ruhm, wenn möglichst weit um ihn
herum die Ländereien wüst liegen und sich Ödland
ausbreitet. Das ist in den Augen der Germanen
ein wesentliches Kennzeichen ihrer Tapferkeit,
wenn sie die Nachbarstämme aus ihrem Gebiet
vertreiben, so dass diese ihr Land räumen
müssen, wenn niemand den Mut aufbringt, sich in
ihrer Nähe anzusiedeln. Zugleich fühlen sie sich
dadurch sicherer, weil sie keinen plötzlichen
Überfall zu fürchten brauchen".
Durch das Mittelalter hindurch wird es ruhig
um den Höchst. Schriftliche Quellen fehlen. Seit
dem späten Mittelalter ist eine Befestigung auf
dem Höchstberg bezeugt. In einer
Grenzumschreibung von 1553 heißt es: "Die
steinig Mauer bei Hochpochten". Auf einer
Weistumskarte von 1705 ist sie als Ringmauer
eingetragen. 1730 stand auf dem Höchst noch ein
Turm. Heute noch führt eine gepflasterte Straße
zur Bergspitze hinauf.
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Chronik
Weitere Informationen und
Geschichten aus Höchstberg finden
Sie in der Ortschronik von
Höchstberg von Alois Mayer und Erich
Mertes aus dem Jahr 1989. |
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