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Geschichte der
Ortsgemeinde Höchstberg


Aus Hausen wird Höchstberg


Durch die Verordnung des preußischen Staatsministeriums über die Zusammenlegung von Landkreisen wurde der Kreis Adenau am 30.09.32 aufgelöst und auf die Landkreise Ahrweiler und Mayen aufgeteilt. Ab diesem Datum befand sich Hausen in der Bürgermeisterei Kelberg, im Kreis Mayen, im Regierungsbezirk Koblenz. Eine Verbesserung der wirtschaftlichen und sozialen Not trat dadurch allerdings nicht ein. Im Gegenteil: Getreide-, Kartoffel- und Fleischpreise sanken, Abreitslosenzahlen stiegen und erreichten mit über 6 Millionen im Deutschen Reich ihren Höhepunkt. Verschuldungen nahmen zu. Viele Bauern mussten Ländereien verpfänden oder Hab und Gut versteigern lassen. Die Weimarer Republik war sehr unruhig. Politiker und Regierungen wechselten schneller als man sich an ihre Namen gewöhnen konnte. Das Deutsche Reich taumelte Ende 1932 hin und her. Die Unzufriedenheit wuchs. Der Ruf nach einer starken Führung, die das Staatsschiff auf seiner Not hinauslenkte, wurde immer Größer.

Dann kam das Jahr 1933. Auf vulkanischen Höhen im Schatten des Höchst sah es ein schmuckes Dorf mit 291 Einwohnern in 58 Haushaltungen. Es sah einen relativ großen Gemeindebezirk von 495 Hektar mit 159 ha Acker, 63 ha Wiesen, 49 ha Ödland und Weisen, es sah 186 ha Wald und 38 ha befahrbarer Straßen und Wege.

Aber es erlebte auch im März 1933 Reichstagswahlen, aus denen die NSDAP als Sieger hervorging und Hitler zum Reichskanzler gewählt wurde. Er und seine Partei hatten durch eine raffinierte und ausgeklügelte Propaganda in den letzten Jahren in der Bevölkerung Hoffnung geweckt. Von dieser neuen Regierung erwarteten viele nun Besserung ihrer wirtschaftlichen Lage und ein verbessertes Ansehen Deutschlands und ihrer geliebten Eifelheimat.

Und anfangs ging es auch aufwärts. Nach und nach schrumpften die Arbeitslosenzahlen. Arbeitsstellen und -beschaffungsmaßnahmen wurden bereitgestellt (1933/34: Notstandsarbeiten; die Flur "Haselheck" wurde trockengelegt, eine Gemeindeviehwiese angelegt und 2,2 ha Waldfläche gerodet, zur Nutzung für bedürftige Bürger). Kindern und Jugendlichen wurden ansprechende Freizeitprogramme geboten. Bedürftige und Kinderreiche Familien erhielten tatkräftige Hilfen. Das so genannte Winterhilfswerk betreute und unterstützte zahlreiche Wohlfahrtsempfänger und ärmere Familien mit Geld- und Sachspenden. In der Schule wurde an Schulkinder eine Zeit lang Schulspeisung ausgeteilt.

Mit die erste große Neuerung war aber der Erlass des preußischen Ministerium vom 30.06.1934. In ihm wurde der seit 1389 bestehende Ortsname Hausen in Höchstberg geändert, um einer Verwechslung mit Hausen bei Mayen vorzubeugen. Vorher waren folgende Vorschläge eingereicht worden: Ürhausen, Höchsthausen, Hilgersberg.

alte Karte

Diese Karte stammt aus preußischer Zeit (um 1890). Nur eine Straße verbindet Hausen (Höchstberg) mit dem Nachbarort Uersfeld. 
 
 

Chronik

Weitere Informationen und Geschichten aus Höchstberg finden Sie in der Ortschronik von Höchstberg von Alois Mayer und Erich Mertes aus dem Jahr 1989.
 

Weitere Themen:

>Der Berg Höchst
>Erste urkundliche Erwähnung
>Die Schlacht am Höchst
>Die Seilbahn
>Sagenhaftes Höchstberg
 
 
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