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Unsere Pfarrkirche "St. Remaclus"
  
Warum wurde die Kirche nach dem hl. Remaclus benannt?
  
Ausstattung der Kirche
  
Fabrikvermögen der Pfarrei in frühen Zeiten
  
Glocken, Taufstein und Orgel der Pfarrkirche
  
Impressum
  
Original Bauzeichnungen zum Neubau des Glockenturmes von 1894
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Unsere Pfarrkirche "St. Remaclus"

Nach einer Aufzeichnung von de Lorenzi, soll der Kölner Erzbischof Konrad von Hochstaden (1238-1261) - de Lorenzi beruft sich dabei auf eine Notiz im St. Remaclus Bruderschaftsbuch - am 14. August 1248 den ersten Stein zur Kirche Uersfeld gelegt haben. Da am 15. August 1248 derselbe Konrad von Hochstaden den Grundstein zum Kölner Dom gelegt hat, kann er schwerlich am Tage vorher in Uersfeld gewesen sein. Entweder handelt es sich um eine ungenaue Eintagung im Bruderschaftsbuch oder, was auch möglich war, ein Vertreter des Erzbischofs nahm die Grundsteinlegung vor.
Jedoch 1330 war eine Kirche vorhanden von der man bis 1616 nichts hörte. Visitator Escher stellte fest, "dass 1616 eine Kirche und Altäre mit dem notwendigen Zubehör versehen seien".
1657 befindet sich die Kirche in gutem Zustand. 100 Jahre später wurde das Schiff jedoch als baufällig bezeichnet. "Der Regen trete überall ein und ein Neubau sei notwendig".
Zur Unterhaltung wurden, wie anderswo, der Pastor (Chor), die Zehntherren (Schiff) und die Gemeinde (Turm) herangezogen. So sollte Uersfeld in einigen Jahren zu einer neuen Kirche kommen. Die entstehenden Kosten wurden von den Zehntherren von Aremberg und den Inhabern der Grafschaft Virneburg getragen.
Pfarrer Michels, seit 1773 in Uersfeld als Seelsorger tätig, erbaute 1782 die neue Pfarrkirche. Die Grundsteinlegung erfolgte am 27. Dezember 1779. Die alte, wohl dreischiffige romanische Kirche ließ Baumeister Johannes niederlegen und an deren Stelle die heutige, nach Westen gerichtete Anlage errichten. Die ist ein Barockbau, ein ganz einfacher Saalbau, der 26,90 m lang und 9,70 m breit ist. Im Inneren der Kirche befand sich eine ganz einfache Spiegeldecke. Der Bau, der damals 3691 Taler kostete, konnte 1789 eingeweiht werden.
Am 20. Juni 1901 wurde durch den Titularbischof von Basilinopulus und Weihbischof Karl Ernst Schrod von Trier die Konsekration des neugotischen Hochaltars vorgenommen (bereits der 2. Hochaltar). 1875 musste das Dach vom Chor bis zum Schiff erneuert werden.
Der alte romanische Turm an der Westseite des Chores wurde aus baupolizeilichen Gründen schon 1873 aufgegeben und 1895 dafür ein neuer romanischer Glockenturm an der Ostseite errichtet. Zu diesem Zweck musste im Oktober 1894 eine Anleihe von 10.000 Mark zu 4% Zinsen bei der Kreissparkasse Adenau aufgenommen werden. Dieser Betrag sollte in 5 Jahren zurück gezahlt werden.
Der Bau des Turmes sollte eigentlich schon 1887 erfolgen und 14.500 Mark kosten, jedoch bekam man von Trier keinen Zuschuss, und so konnte dieses Projekt nicht ausgeführt werden. An die Stelle des alten Turmes trat 1910 eine Sakristei.
Dann kam ein böser Tag in der Geschichte unserer Pfarrkirche, der 19.11.1939, an dem der Wind das halbe Dach wegriss, der Regen eindrang und die Decke, die 1782 erbaut worden war, so stark beschädigt wurde, dass sie einzufallen drohte. Notdürftig wurde sie repariert und mit Holzbalken abgestützt.
1951 ließ Pastor Schumacher das Dach und die Decke vollständig erneuern. Die rechte Seitenkapelle wurde errichtet, unter der die Heizung der Kirche eingebaut wurde.
Im Inneren der Kirche befand sich auch ein Tabernakel, dieser stammte aus den Kunstwerkstätten des Klosters Maria Laach und wurde am 18.12.1958 durch Prälat Reinhold Schäfer eingeweiht.
Da die Wände der Kirche 1970 sehr von Salpeter zerfressen waren, beschloss man, das Gotteshaus zu renovieren. 1972, so zwischen Juli und August, wurde damit begonnen. Der alte Holzboden wurde weggenommen und dafür legte man einen Marmorboden. Der Altarraum wurde neu gestaltet durch Bronzereliefs aus der Werkstatt von Paul Hofacher in Koblenz. Überhaupt erhielt die ganze Kirche einen neuen Anstrich innen und außen, einschließlich des Turms; er wurde mir Schieferplatten eingedeckt. Ein neues Kreuz mit einem kupfernen Hahn wurde aufgestellt und eine neue Turmuhr angebracht. Die Gemeinde brauchte lange, bis sie die Schulden abbezahlt hatte.
Der Pastor sammelte jeden Sonntag, 2 Jahre lang bis der Rest endlich zusammengebracht war.
1996 wurde die Erneuerung der Kirchenheizung geplant und 1997 in Betrieb genommen.
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Warum wurde die Kirche nach dem hl. Remaclus benannt?

Über die Beziehung von Uersfeld zu den Erzbischöfenn von Köln heißt es in der Veröffentlichung des Bistumsarchivs (S. 282): "Etwas sicheren Boden gewinnen wir mit der im Buch der Remaclus Bruderschaft von Uersfeld überlieferten Nachricht, nach der der Kölner Erzbischof Konrad von Hochstaden 1248 die Grundsteinlegung zu einer Kirche von Uersfeld vorgenommen hat". Diese Nachricht dürfte aus mehreren Gründen glaubwürdig sein. Uersfeld kam mit der hochstadischen Erbschaft als Bestandteil der Herrschaft Nürburg an Köln. Es bestanden, wie wir wissen, schon früh enge Beziehungen zwischen den Kölner Erzbischöfen und der Remaclusabtei Stablo. Hier haben wir den geschichtlichen Anknüpfungspunkt dafür, dass seit den Tagen des Mittelalters der hl. Remaclus in Uersfeld, wie uns dieses auch das Visitationsprotokoll des Jahres 1616 bestätigt, als Kirchenpatron verehrt wird. Der Geschichtsforscher Ewig meint sogar, dass Uersfeld eine Gründung des Klosters Stablo, heute Stavelot, in Belgien sei.
Remaclus kam, wie in seiner Lebensbeschreibung zu lesen ist, aus Aquitanien. Er gründete in Stablo ein Kloster, dessen Abt er zeitlebens blieb. Von hier aus unternahm er mehrere Missionsreisen im Eifel- und Ardennengebiet. Dieses Gebiet war damals im 7. Jahrhundert eine weitgehend mit Urwald bedeckte Landschaft. Daher kommt wohl auch die Legende vom gezähmten Wolf, mit dem er stets dargestellt wird. Darüber hinaus sieht man ihn mit einer Kirche auf dem Arm. Dies kann sowohl an seine Klostergründung erinnern, als auch auf die Gründung mehrerer Pfarreien hindeuten. Daher ist es nicht ausgeschlossen, dass die Verbindung zwischen der Pfarrei Uersfeld und der Abtei Stablo bis in die Zeit der Missionstätigkeit des Remaclus zurückreicht. Die Kirchen in Arzfeld, Cochem, Cond tragen ebenfalls seinen Namen.
Remaclus starb wahrscheinlich im Jahre 670. Seine Gebeine ruhen in einem kostbaren Schrein der lothringischen Künstlerschule des 14. Jahrhunderts in der Pfarrkirche Stablo.
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Fensterbilder in unserer Pfarrkirche
St. Remaclus


Ausstattung der Kirche

Die frühere Kirche war 1657 und auch 1770 im Besitz dreier Altäre, deren Weihetitel jedoch nicht mehr bekannt sind.
In der neuen Kirche werden genauso viele Altäre wieder aufgestellt. 1828 ließ man die Altäre durch Maler Werkmeister neu vergolden. Damit war Bischof Hommer 1830 sehr zufrieden, ebenfalls waren gute Holzbilder über den Altären angebracht. Auf dem Holzaltar stand der kl. Remaclus mit dem Wolf. An den beiden Seitenaltären waren die Statuen von den Aposteln Petrus und Paulus angebracht. Die Figuren kamen alle auf den Speicher und stehen in der heutigen Kirche. Die beiden Seitenaltäre wurden 1830 dem hl. Matthias und der Muttergottes geweiht.
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Fabrikvermögen der Pfarrei in frühen Zeiten

Das Vermögen der Pfarrei muss wie auch in Nürburg auf die kölnische Kirche oder auf die Grafenschaft Hochstaden zurückgehen, die ähnlich wie in Nürburg große Wälder wieder ihren Pfarreien übergaben, die bis heute Eigentum der Kirche geblieben sind. 1770 heißt es, dass die Kirche ansehnlichen Waldbestand habe.
1847 heißt es, dass der Ertrag des Waldes jährlich ca. 500 Taler betrug. Bei diesem guten Einkommen konnte die Kirche sich gut helfen, wie uns aus der Zeit des Pfarrers Michels von 1773-1809 bekannt ist. So verkaufte er im Jahre 1784 für 345 Taler Holz. Dies war für die damalige Zeit eine gewaltige Summe. Durch Stiftungen und gute Verwaltung besaß die Kirche ein großes Kapital, das damals an 151 Leute ausgeliehen wurde.
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Glocken, Taufstein und Orgel der Pfarrkirche

Zum Gottesdienst riefen 1830 drei Glocken. Die älteste ist aus dem Jahre 1785.
1917 mussten 2 Glocken ausgeliefert werden.
1921 lieferte Herr Otto aus Hemelingen zwei neue.
Im Zweiten Weltkrieg kam es wiederum zum Verlust von 2 Glocken. Pastor Alois Olzem ließ in der Glockengießerei Mark in Brockscheid 4 neue Glocken gießen. Die Glockenweihe fand am 23. März 1958 statt.
Für 1300 Taler wurde 1834 eine Stumm-Orgel angeschafft. Eine neue Orgel, die aus 23 Registern bestand, wurde am 5.12.1954 durch die Firma Seifert aus Bergisch Gladbach fristgerecht geliefert und noch am gleichen Tag von Pastor Schumacher eingeweiht.
Der Taufstein, auf dem wir das Bild Jesu sehen, als er von Johannes getauft wurde und die Taufe als Symbol des hl. Geistes, wurde 1965 durch Pastor Schneider aufgestellt.
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Impressum

Der vollständige Bericht über unsere Pfarrkirche St. Remaclus ist in der Ortschronik zur 850 - Jahrfeier nachzulesen!

Autor: Erich Mertes

Arbeitskreis Chronik: Alfred Schuck, Petra Rieder, Lothar Klasen, Andreas Daniels, Heinz Lanser, Klaus Dickel, Eduard Schend und Wilfried Jax

Bilder: Ralf M. Rausch

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