Zur Geschichte der Pfarrei Retterath
und der Kapelle in Lirstal

Von Anfang an gehörte Lirstal als Fillialort zu der Pfarrei Retterath. 1052 erwarb Erzbischof Eberhard von Trier das Gebiet. Die Trierer Bischöfe übertrugen es später als trierisches Lehen den Grafen von Virneburg.

1825 wurde das Dorf Dürmich von einer entsetzlichen Feuersbrunst heimgesucht. Der gesamte Ort sowie die fast 100jährige Kapelle brannten ab. Die stehengebliebenen Mauern wurden später abgerissen und wurden als Brückenbaumaterial für den Übergang über die Elz verwendet. Lediglich der schwere Altarstein blieb liegen und bezeichnete über 125 Jahre lang die Stelle an der das Gotteshaus einst stand.

1920 regte der damalige Gemeindevorsteher den Neubau einer Kapelle an, die zwischen Dürmich und Lirstal auf der rechten Elzseite auf einem gestifteten Grundstück der Fam. Schneider errichtet werden sollte. Im Steinbruch am Kirchenwald wurden im Winter 1920/21 in Fronarbeit die Steine für den Neubau gebrochen und zum vorgesehenen Bauplatz gefahren. Dort blieben sie lange, lange liegen. Jahrzehnte großer Not und Kriegswirren zogen durchs Land.

Am
27.08.1950 war es jedoch soweit. Im Beisein aller Ortsbewohner und zahlreicher Gäste nahm Pfarrer Eberhard Bierbaum, Retterath, die Weihe des Grundsteins vor. Ein Jahr später wurden Differenzen zwischen Pfarrverwaltung und der Lirstaler Gemeinde dahingehend beseitigt, dass man die Kapelle - aus Gemeindeguthaben und auf Gemeindeeigentum errichtet - der Pfarrei Retterath überschrieb.
Am 04.05.1952 fand dann die feierliche Einweihung statt, die Dechant Schneider aus Wanderath vornahm. Als einzige Kirche im Bistum Trier ist sie zu Ehren "Unserer lieben Frau Fatima" geweiht. Die Kirche wurde nach Plänen von Prof. Dr. Fritz Thoma, Trier errichtet.

1982 wurde durch die Freiwillige Feuerwehr Lirstal die alte verwitterte Altarplatte an ihrer ehemaligen Stelle geborgen, gereinigt und als Mahnmal in die Außenwand der neuen Kirche eingemauert.

Schutzpatron und Kirmes
Kirmes bedeutet Kirchweihfest. In der Vergangenheit war es allgemein gültiger kirchlicher Brauch, dieses Fest am Gedenktag des Kirchenschutzpatrones zu begehen. Lirstal feierte durch Jahrhunderte Kirmes an St. Martin im November, heute noch die sogenannte Nach-, Klein- oder Halbkirmes. Daraus ist eindeutig zu folgern, dass der Schutzpatron der ehemaligen abgebrannten Dorfkapelle der heilige Martin (11.11.) war. Im Sommer 1929 wurde die Dorfkirmes aus witterungsbedingten Gründen auf den Sonntag vor "Peter und Paul" vorverlegt.
      

Glocken
In der Kirche befinden sich zwei Glocken. Die erste kleine (35kg) ist die ehemalige Schulglocke, die auf dem Dach der Schule läutete. Die zweite ca. 200kg schwere Glocke aus der Gießerei Mark, Brockscheid, wurde im Sommer 1982 angeschafft, feierlich eingeweiht und an das elektrische Geläut angeschlossen, das seit Ende 1960 besteht.



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