Kreuze sind sichtbare Zeichen christlichen Glaubens, jeden ermahnend und erinnernd, welches Zeichen uns dereinst die wahre Erlösung bringen wird.
Kreuze weisen hin auf religiöses Brauchtum, sei es bei Kreuzwegen und Bittkreuzen, sei es bei Altar-, Grab oder Prozessionskreuzen.

Dies sind nur einige Kreuze in und um Lirstal, aber auf Wunsch können Sie mit Frau Thea Pomerlan eine geführte Wanderung entlang der Lirstaler Wege- und Flurkreuze unternehmen.
Anfragen unter Tel.: 02657 / 345 oder einfach per E-Mail: ruthipom@t-online.de.


In der Flur "Eichels" sieht man ein altes Basaltkreuz mit der Jahreszahl 1816. Es stand am Wegesrand einer uralten Straße, die früher die kürzeste Entfernung nach Virneburg (über Arbach, Münk und Nachtsheim) war. 1967 wurde dieses Kreuz 100 Meter näher zum Ort neu aufgestellt, da der ursprüngliche Ort innerhalb eines Friedhofes lag.
Die verwitterte nur mit Mühe entzifferbare Schrift lautet: ANA KRENSSERS IST HIR DOTH GEBLIEBEN IM LAHR LIERSTALL

An dieses Kreuz knüpft sich folgende Erzählung:
Im Winter des Jahres 1816 begab sich jene Anna nach Virneburg, um Besorgungen zu erledigen. Nachmittags machte sie sich auf den Nachhauseweg. Es begann zu schneien. Immer dichter fielen die Flocken. Kalt war es, und die Dämmerung brach ein. Immer schwerer fiel es Anna Schritt für Schritt durch den schon hohen Schnee zu gehen, immer anstrengender und kräfteaufzehrender wurde der Weg. Doch unter Aufbietung aller Kräfte strebte die dem heimatlichen Lirstal zu, erreichte noch die Flur "Eichels" wenige hundert Meter von häuslicher Geborgenheit. Dunkel war es und dichtes Schneegestöber. Keinen Laut, keinen Lichtschimmer vernahm sie, und erschöpft brach die Arme zusammen. Lautlos fiel der Schnee vom Himmel, deckte sie zu und wurde so zu ihrem Leichentuch.

An der linken Seite der Elzstraße, ungefähr 100 Meter nördlich der alten Schule steht ein Schaftkreuz aus Eifeler Basalt von 1763. Im Kreuz ist eine kleine Nische für Blumen, für ein Votivbild oder Kreuzchen.
Die Inschrift lautet:

STEFAN C AX (wird vermutlich Jax heißen; auch auf anderen Kreuzen ist J of seitenverkehrt als C zu sehen) VON DERNBACH (=Dürbach?)

Weshalb das Kreuz errichtet wurde, weiß keiner mehr. Ein alter Brauch war mit dem Kreuz verbunden. War eine Person im Dorf recht schwer erkrankt, dann gingen die Angehörigen und Freunde zu diesem Kreuz, knieten nieder und beteten das "Fußfällchen".

Links der Straße nach Laubach, 400 Meter südlich des Unterdorfes, stand ein Basalt-Balkenkreuz. Es ist ebenfalls ein Unglückskreuz, auf dem zu lesen war:
1776 JAKOB WAGNER LUESCHSTAL

Der Gemeindeschäfer Jakob Wagner hütete die Dorfschafe auf den mageren Wiesen am Wege nach Laubach. Da bewölkte sich der Himmel, ein gewaltiges Unwetter mit Blitz, Donner und Hagel ging im Elzbachtal nieder. Ein greller Blitz zischte auf den schwefelgelben Wolken hernieder und tötete den beliebten Schäfer, dem zu Ehren dieses Kreuz errichtet wurde.
Doch leider wurde dieses Kreuz 1970 von schamlosen Dieben gestohlen und konnte bis heute nicht wieder aufgetrieben werden.



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